
Besonders für frischgebackene Eltern kann es sehr beunruhigend sein, wenn man bei seinem Baby Anzeichen für eine Infektion oder Krankheit feststellt. Aber Sie dürfen sich darauf verlassen, dass sich die meisten Krankheiten ganz einfach behandeln lassen, wenn man sie früh genug erkennt. Hier informieren wir Sie über die am häufigsten vorkommenden Erkrankungen und über die Maßnahmen, die Sie dagegen ergreifen sollten
Wenn Sie sich Sorgen machen, wenden Sie sich an Ihren Arzt
Diese Informationen sollten nicht als Ersatz für eine Beratung durch einen ausgebildeten medizinischen Fachmann verstanden werden. Es ist wichtig, dass Sie sich so bald wie möglich an Ihre Familienhebamme, eine Mütterberatungsstelle oder Ihren Hausarzt wenden, wenn Sie sich Sorgen um die Gesundheit Ihres Babys machen.
Ein Baby mit einer Kolik beginnt oft täglich zur gleichen Zeit langanhaltend und in den höchsten Tönen zu schreien und lässt sich durch nichts besänftigen. Unter Koliken, die bereits wenige Wochen nach der Geburt anfangen und von 2 Wochen bis zu 6 Monaten andauern können, leidet jedes fünfte Baby. Eine beängstigende und anstrengende Zeit für die Eltern - obwohl es keine Hinweise auf Langzeitschäden für die Gesundheit des Kindes gibt.
Obwohl die Ursache unbekannt ist, glauben manche, dass eine Kolik durch 'Luft im Bauch' entsteht. Wenn es Ihrem Baby ansonsten gut geht und Sie andere Gründe für sein Geschrei ausschließen können, wie beispielsweise dass es friert, nass oder hungrig ist, dann könnte es durchaus eine Kolik sein. Wenn das der Fall ist, können Sie nicht viel mehr tun, als zu versuchen, Ihr Baby zu trösten.
Eine Entzündung des Mittelohrs (Otitis media) wird von Bakterien oder Viren verursacht. Sie ist die häufigste Ursache für starke Schmerzen bei kleinen Kindern.
Babys und Kinder sind anfälliger für Ohrenentzündungen, weil ihre Eustachische Röhre (zwischen Rachen und Ohr) relativ kurz ist. Daher können Krankheitserreger ganz leicht vom Rachen über die Eustachische Röhre ins Mittelohr vordringen. Auch ein Ekzem (eine Hautentzündung) oder ein im Ohr steckender Fremdkörper können Beschwerden und Ohrenschmerzen hervorrufen.
Typischerweise beginnt eine Ohrenentzündung mit einer Erkältung oder einer Virusinfektion (z.B. Mumps oder Masern). Das bedeutet, es liegen möglicherweise auch noch andere Symptome vor, beispielsweise Halsschmerzen. Wenn sich nun hinter dem Trommelfell Flüssigkeit ansammelt und ein Druck entsteht, führt das zu Ohrenschmerzen.
Ihr Baby wird wegen dieser Schmerzen über längere Zeit weinen und schreien. Möglicherweise bemerken Sie auch einen Ausfluss aus dem Ohr.
Die meisten Ohrenentzündungen verschwinden ohne weitere Behandlung von alleine. Um sicherzugehen, wenden Sie sich an Ihre Familienhebamme, eine Mütterberatungsstelle oder Ihren Hausarzt.
Bei Hitzepickeln handelt es sich um einen juckenden roten Pickelausschlag, der sich auf der Babyhaut bildet, wenn es dem Kleinen zu heiß wird. Auch wenn die Hitzepickel für das Baby nicht schädlich sind, sind sie doch ein Zeichen dafür, dass es sich abkühlen muss, ehe es überhitzt. Ein Baby kann seine Körpertemperatur noch nicht so regulieren wie wir Erwachsenen. Sie können ihm helfen, indem Sie ihm lockere Baumwollkleidung anziehen und es im Schatten lassen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Hitzepickel verschwinden normalerweise innerhalb weniger Tage wieder. Ein kühles Bad oder eine Zinklotion können helfen, damit sich die Haut beruhigt.
Manchmal kann die Haut Ihres Babys im Windelbereich rot werden und sich entzünden. Das ist normalerweise nicht schlimm, kann aber schmerzhaft sein und sowohl bei Ihnen als auch beim Baby für Unruhe sorgen.
Die häufigste Ursache für einen Windelausschlag ist Nässe. Urin und Kot können die zarte Babyhaut reizen. Je länger diese also auf die Haut einwirken können, desto stärker wird sie gereizt und es kann zu Infektionen kommen.
Der Ausschlag beginnt normalerweise mit roten Punkten oder Flecken, oder die Haut rötet sich großflächig. Schon jetzt sieht man der Haut an, dass eine Berührung unangenehm sein muss. Es können sich rote Bläschen entwickeln, die aufplatzen und nässen. Achten Sie darauf, dass Sie die Windeln immer sofort wechseln, damit dieses Problem gar nicht erst auftritt. Wenn Sie Ihr Baby regelmäßig wickeln und trocken halten, sollten Sie einen Ausschlag vermeiden können.
Manchmal reagiert die empfindliche Haut aber auch gereizt auf die Verwendung von Seifen und Kosmetika; auf alkoholhaltige Babypflegetücher; auf zu heftiges Reiben beim Wickeln; auf Durchfall oder eine Änderung der Ernährung. So können Sie vorbeugen:
Wenn nötig, können Sie eine dünne Schicht Schutzcreme auftragen, die die Haut beruhigt und vor weiteren Reizungen schützt. Wenn sich der Ausschlag durch die Behandlung nicht beruhigt oder bessert, sollten Sie sich an Ihre Familienhebamme, eine Mütterberatungsstelle oder Ihren Hausarzt wenden.
Mundsoor ist bei Babys und kleinen Kindern weit verbreitet. Ursache ist eine Infektion mit Hefepilzen, die im Mund Ihres Babys einen weißen Belag bilden. Normalerweise ist das harmlos und verschwindet ohne Behandlung von selbst wieder. Wenn die Symptome aber anhalten, sollten Sie Ihren Hausarzt um Rat fragen.
Auch wenn es nicht den Anschein hat, als würde Ihr Baby darunter leiden, kann es vorkommen, dass es beim Essen und Trinken zögert oder gar nichts mehr zu sich nehmen will.
Wenn Sie stillen, müssen Sie sich möglicherweise auch selbst behandeln, um Ihr Baby nicht erneut anzustecken. So können Sie Mundsoor vorbeugen:
Spucken ist sehr weit verbreitet, besonders in den ersten paar Monaten, nachdem Sie mit dem Baby nach Hause gekommen sind. Das passiert, wenn dem Baby nach dem Füttern eine kleine Menge Milch wieder aus dem Mund kommt – die geschluckte Milch kommt wieder hoch. Das ist nicht schmerzhaft, kann aber unangenehm sein.
Wenn Ihr Baby normal trinkt und wächst, sollte das Spucken keine ernsten Probleme bereiten. Wenn es jedoch anhält oder wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie bei Ihrer Hebamme oder einer Mütterberatungsstelle nachfragen.
So können Sie das Spucken reduzieren:
Eine Bindehautentzündung, die manchmal als 'verklebte Augen" bezeichnet wird, ist eine Entzündung der Membran, die das Weiße im Auge und die Innenfläche der Lider bedeckt. Es gibt mehrere Arten von Bindehautentzündungen – manche verschwinden von alleine wieder, andere müssen ärztlich behandelt werden.
Einige Bindehautentzündungen werden von Bakterien oder Viren verursacht; diese Arten sind ansteckend. Andere (nicht ansteckende) Arten werden durch Allergien oder Reize aus der Umgebung hervorgerufen, beispielsweise durch Luftschadstoffe, Rauch oder Dämpfe.
Die Augen Ihres Babys können rot und wund werden und tränen. Wenn es zu einer Infektion kommt, können sie jucken und Sie werden eine gelbliche Absonderung feststellen, die das Auge verklebt.
Sie können die Symptome bei Ihrem Kind mit einer kühlen oder warmen Kompresse lindern. Reinigen Sie außerdem das infizierte Auge bzw. die infizierten Augen vom Innenwinkel nach außen mit sauberem Mull oder Wattebällchen, die Sie in warmes Wasser tauchen.
Um eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden, achten Sie darauf, dass Sie für jedes Auge ein frisches Wattebällchen nehmen und sich selbst anschließend gründlich die Hände waschen.
Normalerweise bessert sich eine Bindehautentzündung innerhalb weniger Tage, wenn man den Bereich pflegt. Wenn Ihr Baby allerdings Fieber bekommt und sich die Schwellung, die Rötung und das Wundsein im und am Auge verschlimmern, wenden Sie sich sofort an Ihren Hausarzt. Möglicherweise muss er Ihrem Baby Augentropfen oder eine Salbe verschreiben.
Falls sich bei Ihrem Baby während der ersten paar Wochen nach der Geburt eine Bindehautentzündung entwickelt, geben Sie Ihrer Hebamme & Ihrem Arzt möglichst schnell Bescheid, denn dann kann es sein, dass Ihr Baby sich während der Geburt infiziert hat.
Bei Neugeborenen kommt es häufig zu einer Gelbsucht, die daher medizinisch auch als Neugeborenen-Gelbsucht bezeichnet wird. Sie werden feststellen, dass sich die Haut und das Weiße im Auge leicht gelblich verfärben.
Die Symptome entwickeln sich normalerweise innerhalb von zwei oder drei Tagen nach der Geburt und bessern sich normalerweise ohne Behandlung, bis Ihr Baby etwa zwei Wochen alt ist. Wenn Sie nach dieser Zeit feststellen, dass sich Symptome entwickeln, wenden Sie sich an Ihre Hebamme oder den Hausarzt um zu prüfen, ob eine Behandlung erforderlich ist.
Weitere Symptome der Neugeborenen-Gelbsucht sind unter anderem ein dunkler, gelber Urin (der farblos sein sollte) und ein blasser Stuhlgang (Kot), der bei einem gesunden Baby gelb-orange sein sollte.